27.07.2006 /  Zufälle gibt es doch... oder nicht?

Durch Arbeiten am EDV-System der Fa. EbelTeam in Solingen tauchte heute eine Meldung auf, die schon fast 3 Jahre alt ist. Wegen der aktuellen Hitzewelle ist mir das nicht sofort aufgefallen
Mit neuen Sanitärtechnologien soll Baden in Flüssen wieder möglich werden
Sommer satt! Kein Springbrunnen, Schwimmbad oder Baggersee, der nicht von erhitzten Plantschern belagert würde. Angesichts der momentan mediterranen Verhältnisse in Germanien stellt sich die Frage, warum man eigentlich nicht in unseren Flüssen baden soll. Nicht etwa giftige Einleitungen der Industrie sind daran schuld, sondern der hohe Gehalt an potenziellen Krankheitserregern. "Der im wörtlichen Sinn anrüchige Cocktail aus Bakterien, Viren und tierischen Einzellern stammt aus den Kanalisationen unserer Kommunen", präzisiert Dr. Helmut Lehn, Wasserexperte an der Stuttgarter Akademie für Technikfolgenabschätzung (TA-Akademie). "Unsere bisherige klassische Klärtechnik ist nicht auf die Zurückhaltung dieser Organismen ausgelegt. Deshalb sind Fäkalkeime im Ablauf von Kläranlagen ganz normal." Lehn hat in einem Projekt an der TA-Akademie Ideen entwickelt, wie diesem unguten Zustand abgeholfen werden kann und erklärt auch, warum dies nötig ist: Während langer Trockenperioden bestehen unsere Flüsse zu einem höheren Anteil aus geklärtem Abwasser als in feuchteren Jahreszeiten. Auch die gelegentlich herabprasselnden Sommergewitter verbessern die Situation nicht - im Gegenteil: Da bei heftigen Gewittern die Kläranlagen schnell an die Grenzen ihrer Aufnahmekapazität gelangen, muss ein Teil der unappetitlichen Mischung aus Ab- und Regenwasser aus den Kanalisationen direkt - also unter Umgehung der Kläranlagen - in die Flüsse abgelassen werden. Nach solchen Ereignissen kann sich der Gehalt an Fäkalkeimen in den Flüssen kurzzeitig um das 10-fache und mehr erhöhen.


Zum Thema der Link zum Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse
und das Buch: Warnsignal Klima: Genug Wasser für alle?

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