14.07.2006 /  FRESDORF

Aufbruch in eine neue Ära

Jetzt sind es keine Sprüche mehr, jetzt ist es Realität: In Fresdorf ging am Mittwoch die erste Kleinkläranlage in Betrieb, bei der am Ende Badewasserqualität herauskommt. Für Michael Wenzel war es denn auch kein normales Glas Wasser, das er da in der Hand hielt. Das klare Nass, gerade aus seiner neuen "Ultrafiltrationsanlage" entnommen, könnte in der Tat als Symbol für den Aufbruch in eine neue Ära stehen, die nun in Fresdorf beginnen soll - die Ära der Kleinkläranlage.
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Genau genommen würden vorhandene Sammelgruben dabei nicht ersetzt, sondern mit Kleinkläranlagen nachgerüstet.

Im Fall von Michael Wenzel kostete die Nachrüstung 4500 Euro. Allerdings gehört die Ultrafiltrationsanlage auf seinem Grundstück "zu dem Besten, was derzeit auf dem Markt ist", sagt Dietrich Berndt, der sie installiert hat. Das Besondere an ihr: Die Ultrafiltrationsanlage hat einen zusätzlichen Gesundheitsfilter, der verhindert, dass Keime und Bakterien im Wasser verbleiben. Nach der Klärung könne man in dem Wasser baden oder es unter anderem für die Toilettenspülung oder zum Wäschewaschen wiederverwenden. Berndt ist überzeugt, dass sich Kleinkläranlagen wie einst die ersten Mobilfunktelefone durchsetzen werden.

Auch für Michael Wenzel ist "die Entwicklung weg vom Kanalanschluss unvermeidlich", weil die Ressource Wasser knapp und teuer werde. "Bis 2021 hat sich so viel verändert, dass eher unausgelastete Kanäle zurück gebaut, statt neue verlegt werden", so Wenzel, der sich Kleinkläranlagen im Großformat für ganze Dörfer vorstellen kann.


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Welch ein Durchbruch!
Diese Anlagen sind sogar für den Berliner Raum (Trinkwassereinzugsbereich) geeignet, wo die Bürger (noch) für viel Geld Sammelgruben betreiben müssen und zum Teil sehnsüchtig auf einen - ebenfalls teuren - Kanalanschluß warten.
Es gibt da jedoch ein Hindernis: Die Konzerne, die Miteigentümer der Berliner Wasserwerke sind, werden auf ihre garantierte Rendite nicht verzichten. Also wird Berlin versuchen müssen, so viel Geld wie möglich von seinen Bürgern zu bekommen. - Schade eigentlich!
Und noch etwas (und auch das wird man wieder nicht laut sagen dürfen): Wenn das gereinigte Wasser praktisch keimfrei ist, dann kann man es nicht nur zum Wäschewaschen benutzen....



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