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10.10.2006 / Fränkischer Tag, Abstimmung brachte keine Klarheit

Zitat:    Kostenfrage - Dorfbewohner wurden in Ebensfeld über die Möglichkeit der zentralen und dezentralen Abwasserentsorgung informiert. Eine Befragung sollte dabei dem Marktgemeinderat eine Hilfe für seine Entscheidung sein.

Ebensfeld – Am Freitagabend informierten Matthias Kraft vom Ingenieurbüro Baur-Consult sowie Bürgermeister Bernhard Kasper, geschäftsleitender Beamter Hans-Peter Dentsch und Bauamtsleiter Gerhard Schneider im Pfarr- und Jugendheim über verschiedene Lösungsmöglichkeiten der Frage, wie das Abwasser aus diesen Orten künftig entsorgt werden könne. 1)
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Draisdorfer Bürger beklagten sich, seit 30 Jahren Gebühren für Abwasser bezahlen zu müssen, obwohl keine Abwasserbeseitigung, sondern nur ein selbst verlegter Kanal vorhanden sei.2)
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Die zweite Möglichkeit, der dezentrale Weg, seien Hauskläranlagen. Das bedeute, das Wasser werde direkt gereinigt und dann in den Regenwasserkanal geleitet. Hierbei entstünden Nettoinvestitionskosten von 299 050 Euro und für Betroffene jeweils ein Beitragssatz von 3,35 Euro pro Quadratmeter, dazu noch die Abwassergebühr, die dann aber niedriger sei, als wenn das Abwasser nach Ebensfeld geleitet werde.3)


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Für die zentrale Lösung sprachen sich acht Draisdorfer und neun Kümmeler aus, für die dezentrale Lösung durch Hauskläranlagen sechs Draisdorfer, vier Kümmeler und alle zehn Niederauer, bei Enthaltungen zweier Hausbesitzer in Kümmel. 4)

Kommentar:

1) Wenn ein Ingenieurbüro informiert, geht es immer auch um deren Gewinne.

2) Auch dort scheinen die Unteren Wasserbehörden es bislang versäumt zu haben, die Bürger zum Aufrüsten ihrer KKA aufzufordern. Denn bei den "staatlichen Gebühren" wird es sich um die Abwasserabgabe handeln, die zu zahlen ist, wenn ungereinigtes (bzw. nicht nach aktuellem Standard) Abwasser abgeleitet wird.

In Bayern soll es - lt. Gesetz - nur 2 Möglichkeiten geben:
Kanalisation oder Kleinkläranlagen mit anschließender Ableitung durch ein Kanalsystem. Da bei der 2. Variante die Bürger einerseits eigene Kleinkläranlagen anschaffen müssen und andererseits Beiträge für den Bau der Ableitungskanäle bezahlen, ist verständlich, wenn sie sich gleich für den Kanalanschluß entscheiden.

3+4) Bei solch verdrehten Argumenten ist es kein Wunder.
Wenn - wie möglich und vorgeschrieben - Regenwasser und auch das gut gereinigte Abwasser vor Ort versickert statt abgeleitet wird, muß es gar keine Investitionen geben, die die Gemeinde zu tragen hat.
Die Kleinkläranlagen zahlen ja die Bürger!
Dann fallen jedoch für die Gemeinde die Gebührenzahler weg. Ob es sich wirklich lohnt, für den Anschluß von ein paar Häusern den Frieden zu gefährden?

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