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Man kann nicht alles wissen - aber man sollte wissen, wo es geschrieben steht.

Der immer wiederkehrende Spruch eines pfiffigen Lehrers:
Wer lesen kann, ist echt im Vorteil....

und von der Politik: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe

Immer wieder bekomme ich Bücher in die Hand, von denen ich nach kurzem Blättern denke:
hätte ich das nur früher gewusst!
Damit es Ihnen nicht genauso geht, hier eine Auswahl (weitere Tips sind immer willkommen!)





3.01.11, Neuerscheinung: Aufstieg und Krise der deutschen Stromkonzerne - Die Wasserwirtschaft profitiert weiterhin davon, von Krise keine Spur!


Meine Mail an den Autor:

Seit nunmehr 6 Jahren beschäftige ich mich aus persönlicher Betroffenheit mit dem Thema "Abwasserbeseitigung im ländlichen Raum".
2006 habe ich meine damalige Sicht zusammengefasst: http://abwasser-marsch.de/Abwasserbehandlung-in-Deutschland.pdf
Auch Sie erwähnen explizit RWE und sehen, dass der Rechtsstaat dabei sei, das Gewinnstreben der Konzerne wirksam einzudämmen. Ich habe den Eindruck, dass der Wasserwirtschaft im Schatten der Energieriesen kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wasserdienstleistungen sind "nur" Nebenprodukte, die Konzerne agieren als Erfüllungsgehilfen der Staatsmacht. Offiziell "hoheitliche" Aufgaben werden von wirtschaftlichen Interessen geleitet, die angeblichen Kontrollorgane können nicht wirksam kontrollieren, weil sie als oft ehrenamtliche Bürgermeister oder Gemeinderäte das Wissen um die Zusammenhänge nicht haben können.

Daher halte ich den Machtmissbrauch im Bereich Wasser/Abwasser für mindestens ebenso schlimm wie bei den Energieversorgern. Zumal sich hier - noch - kein Bewusstsein dazu entwickelt hat. Ich finde es sehr erschreckend, mit welcher Vehemenz wasserwirtschaftliche Akteure vorgehen gegen Menschen, die nichts anderes tun und wollen, als die "Umweltdienstleiter" angeblich auch: die Ressourcen schützen. Sie werden darin selbst von Landesregierungen unterstützt.

Bei ständig rückläufigen Einwohnerzahlen sind selbst einstmals richtig dimensionierte Klärwerke irgendwann nicht mehr ausgelastet und es werden immer noch weitere Gemeinden gesucht, die angeschlossen werden können. Die Investitionen werden gefördert und die großen Grundstücke in den kleinen Dörfern führen zu weiteren Einnahmen für die Zweckverbände, die dadurch wieder ein wenig länger am Leben gehalten werden können.

Erst jetzt werden die Kosten auf alle umgelegt, die Gebühren müssen steigen, die Verbände nehmen nun auch in Brandenburg sog. "Altanschliesserbeiträge". Aber die Kinder liegen längst im Brunnen. Die Investitionen sind abgeschlossen, die Kosten angefallen.
Immer wieder lese ich, dass Gemeinden (inzwischen auch in den alten Bundesländern) sich wegen der zu Recht erwarteten Kosten für die Bürger vergeblich gegen einen Kanalanschluss wehren. Und ganz sicher kommt dann ein paar Jahre später das große Erstaunen darüber, dass die Gebühren für alle ansteigen, statt - wie vorher versprochen - zu sinken.

Auszug aus seiner Antwort:
Das Problem ist mir bekannt und ich teile ihre Wahrnehmungen und Befürchtungen....



Das Wasser-Syndikat von Jens Loewe, Verlag Pforte
Über die Verknappung und Kommerzialisierung einer lebensnotwendigen Ressource
Klappentext: Der Beutezug der Wasserkonzerne hat begonnen. Eine Privatisierungswelle von globalem Ausmaß erfasst auch hierzulande die kommunale Wasserversorgung und macht eine unserer wichtigsten Lebensgrundlagen zum Spielball kommerzieller Interessen. Jens Loewe schildert die schmutzigen Tricks der Multis im Kampf um sauberes Wasser und zeigt, warum beim Ausverkauf von öffentlichem Eigentum auch Bürgerrechte und demokratische Mitbestimmung auf der Strecke bleiben.


Josef H. Reichholf: Der Tanz um das goldene Kalb - Der Ökokolonialismus Europas
Auszug, Seite 23:
Denn beim Abwasser ist das Vieh ganz anders gestellt als der Mensch. Warum eigentlich? Und zu welchem Zweck darf das so sein?


Demokratie. Der Gott, der keiner ist
Auszug aus einer Rezension:
Von uns schon als natürlich akzeptierte und noch nie in Frage gestellte Dinge werden in einem neuen Licht betrachtet, vermeintliche Errungenschaften der westlichen (Umverteilungs-) Demokratie als Enteignung und Bevormundung entlarvt und ihr parasitärer Charakter belegt.
Selbst wenn man mit dieser radikalen Schlußfolgerung nicht einverstanden ist, lohnt es dennoch, sich mit diesem Buch zu beschäftigen - auch als überzeugter Demokrat darf man die Augen vor den Mängeln dieser Staatsform nicht verschließen.


Werner Rügemer: Staatsgeheimnis Abwasser, heute nur noch im Antiquariat oder direkt über die Webseite des Autors zu beziehen.
Im Verlag "Westfälisches Dampfboot" erschien 2004: Cross-Border-Leasing - über die globale Enteignung der Städte
und 2006 sein neues Buch : Privatisierung in Deutschland - eine Bilanz


Hans-Herbert von Arnim: Das System - Die Machenschaften der Macht


Vandana Shiva: Erddemokratie - Eine Wasser-Aktivistin aus Indien
Kaum zu glauben, wie Vieles uns da bekannt vorkommt.



02.05.07, Schwarzbuch Wasser von Karo Katzmann
zu diesem Buch hat Vandana Shiva (s.o.) das Vorwort verfasst
"Die Wasserkrise verlangt von uns, mit Demut und Mitgefühl zu handeln. Doch Überheblichkeit und Arroganz zeichnen die Planungen der Mächtigen aus. Jene mit wirtschaftlicher und politischer Macht haben dem Planeten den Krieg erklärt. Den Wasser-Frieden werden weltweit die einfachen Bürger stiften."


Allmählich habe ich die Zusammenhänge begriffen. Nicht einzelne Bürgermeister oder Zweckverbände vor Ort sind es, die wir "nur" davon überzeugen müssen, dass dezentrale Anlagen - für Wasser, wie auch für Abwasser - für die Bürger günstiger und auch für die Umwelt besser sind.
Die großen Konzerne schicken ihre Mitarbeiter in Schulen und Kindergärten, um schon die Kleinsten in ihre Interessen einzubinden.
Drastisch steigende Kosten, ungerechte Kostenverteilung, scheinbar unsinnige Geldeintreibungen sind die Folgen....

Vor Ort müssen wir weise Entscheidungen treffen. Und wir müssen wissen, dass unser Gegner überall ist. Inzwischen bieten alle Energie-Konzerne auch Dienstleistungen um Wasser und Abwasser an.

Siehe dazu:
Die Klüngelwirtschaft zwischen Politik und Energiewirtschaft, Greenpeace


interne Verweise:
Fachpublikationen
Privatisierung
Über Globalisierung


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