Immer größere Strukturen geplant


1.09.10, Sachsen-Anhalt:
Kostendämpfung bei Abwasser und Trinkwasser durch schlanke Strukturen, Agrar-Presseportal
In Sachen Abwasser aus dem Umweltministerium nichts Neues, Europaticker/Umweltruf

Warum sollte nicht eine kleine Stadt ihre eigene Stromversorgung unterhalten?
Warum sollte nicht jede Gemeinde - mit ihren Bürgern - selbst entscheiden dürfen, auf welche Weise sie die bei den Bürgern anfallenden Abwässer behandelt und ggf. verwendet?

Je größer die (Monopol-)Strukturen umso schlechter ist das für die Verbraucher.

Hier wie überall in der Welt ist es eine Schande, mit der Versorgung mit Trinkwasser Gewinne zu erwirtschaften. Nichts anderes tun unsere "Geschäftsbesorger" und die Landesregierungen unterstützen sie dabei. Z.B. dadurch, dass sie ihnen mit dem Anschluss- und Benutzungszwang die "Kunden" in die Netze treiben. Man wird zwar als Kunde bezeichnet.. gefühlt ist es doch aber eher eine Leibeigenschaft.

Es ist in den neuen Bundesländern so vieles falsch gemacht worden im Zusammenhang mit Wasserver- und entsorgung, da helfen jetzt auch keine größeren Strukturen.

Welchen Sinn sollten die haben?
Dass es noch einfacher wird, über -zig Kilometer Abwasserleitungen durch's Land zu legen? Dass die Einwohner kleiner Gemeinden noch weniger Ansprechpartner haben, die IHRE Interessen vertreten?


Vielleicht sollte erstmal untersucht werden, was die bisherigen Zusammenlegungen denn gebracht haben. Da sind die Gehälter der Geschäftsführer wohl fast zu vernachlässigen.

  • Wie viele Fördermittel hat das Land ausgereicht, um wie viele Haushalte zu welchen Kosten an einen Kanal anzuschliessen?

  • Wie viele Fördermittel zahlt das Land, um Bürgern eigene Hauskläranlagen zu fördern?

  • Wie viele und welche Gesetze, Verordnungen und Durchführungsbestimmungen wurden erlassen, um festzuschreiben, dass - entgegen der Wasserrahmenrichtlinie der EU - die dünnbesiedelten Landstriche mit Abwasserkanälen überzogen werden sollen?

HIER würde ich nach den Preistreibern suchen.


Wenn etwas an den Stukturen geändert werden soll, hätte ich eine Idee. Quasi als Gegengewicht zur Zusammenlegung von Verbänden:


Alle Gemeinden, die an derselben Kläranlage hängen, übernehmen deren Bewirtschaftung in die eigene Regie. Die Schulden, die ja durch die (zu) großzügige Fördermittelvergabe entstanden sind, übernimmt das Land

Die Gemeinden haben keine andere Aufgabe, als die vorhandene Anlage zu verwalten, Abläufe zu optimieren, den Gegebenheiten anzupassen und Kosten zu senken. Es darf allenfalls in den Anschluss neuer Wohngebiete investiert werden, sofern die Bürger das wünschen und sich keine eigene Anlage bauen wollen. Der Anschluss- und Benutzungszwang entfällt.

Natürlich sind Bürger verpflichtet, die bei ihnen entstehenden Abwässer ohne Belastung der Umwelt in die Natur zu entlassen. Dazu gibt es heute viele Möglichkeiten.
  • Durch die Auswahl umweltfreundlicher Wasch- und Putzmittel lässt sich die Belastung gezielt beeinflussen.

  • Mit der Wahl einer bestimmten Anlage kann ich lang-, mittel- oder kurzfristig planen.

  • Wer sich eine Komposttoilette zulegen möchte, hat diese fachgerecht zu versorgen und spart kostbares Trinkwasser.

Dazu brauchen wir keine "befohlene" Beratung durch Fachbehörden, wir sind ja auch in der Lage, uns ein Auto nach unseren Vorstellungen zu kaufen. Den "TÜV" darf dann der Staat organisieren. Aber auch hier sollte gelten: Wer die Anlage gut pflegt und funktionstüchtig hält, zahlt am wenigsten (Anreizsystem). Hier wird auch die Ausfuhr und die Ablaufbeprobung nachgewiesen.
Das Verbot von Komposttoiletten in vielen Regionen zeigt, wie lange und wie tief die Wasserwirtschaft mit den Gesetzgebern liiert ist. Wissenschaftlich ist dieses Verbot nicht zu begründen.



Maria Griepentrog - 1.09.10



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