An die Abgeordneten aller
Fraktionen des Landtages Brandenburg!
Sehr geehrte Damen und Herren
Landtagsabgeordnete,
die Tatsache, dass am gestrigen
Tag in Petershagen bei Berlin ein Bürger im Anschluss an
einen, von der Polizei unterstützten Einsatz einer
Gerichtsvollzieherin einen Kreislauf-zusammenbruch erlitt und
daran verstarb, veranlasst uns, Ihnen diesen Brief zu schreiben
und um ein paar Minuten Ihrer Aufmerksamkeit zu bitten.
Es geht uns dabei nicht um eine
theatralische oder anklagende Reaktion auf den Tod von Herrn
Eberhard Paul.
Vielmehr treibt uns die Hoffnung,
dass Sie sich als Landtagsabgeordnete im Parlament noch einmal
mit der Abwasserproblematik im Land und da vor allem dem Umgang
mit den Grundstücksbesitzern beschäftigen, die dem
geltenden Subsidiaritätsprinzip folgend, auf die Umsetzung des §15(2)
der Brandenburger Gemeindeordnung vertrauend und Ihre
Verpflichtung aus den Wassergesetzen der EU, des Bundes und des
Landes ernst nehmend, eigene Anlagen zur Aufbereitung Ihres
häuslichen Schmutzwassers installiert haben und diese
unter Einsparung von vielen m³ Trinkwasser im Jahr
betreiben.
Seit
Jahren werden diese Bürger in Brandenburg von
Zweckverbänden, die sich scheinbar längst der
Kontrolle durch die, Sie ins Leben gerufenen Gemeinden, ja
selbst des Landesparlamentes entziehen, finanziell, physisch
und psychisch massiv unter Druck gesetzt und von einem
Gerichtsprozess zum anderen getrieben. Unter dem Deckmantel der
Durchsetzung des Allgemeinwohls und des Solidarprinzips,
gestützt auf richterliche Argumente, die jedem
durchschnittlich gebildetem Bürger die Zornesröte
wegen Verhöhnung ins Gesicht treiben, werden
Menschen derart in Bedrängnis gebracht, dass allein der
morgendliche Gang zum Briefkasten in Erwartung neuerlicher
Zwecksverbandsschreiben zu Beklemmung und Herzrasen führt. . .
Vielleicht nehmen Sie sich die
Zeit und schauen sich im Internet das Video unter dem Stichwort "Tatort
Briesensee" an. Einige von Ihnen kennen die Bilder sicher, aber Hand aufs Herz, hätten
Sie vorher geglaubt, dass es sich bei dem Video um Brandenburg/
BRD im Jahr 2008 handelt? Nur zur Erinnerung, Frau Groger, die
"Hauptakteurin“ in dem Video möchte nichts
anderes, als ihre umweltprämierte Schilfbeetanlage zur
Schmutzwasseraufbereitung betreiben und Trinkwasser sparen.....
Sehr verehrte Damen und Herren
Landtagsabgeordnete,
gestern und in den letzten Tagen
wurde die Mitarbeit von 3 Ihrer Abgeordnetenkollegen/innen bei der Staatssicherheit der
ehemaligen DDR öffentlich. Der Grad, inwieweit die
Betroffenen sich im Einzelnen schuldig
gemacht haben, wird zu ergründen, mit pauschalen
Verurteilungen sensibel umzugehen sein. Wir alle wissen, wohin
totale Überwachung, Denunziation und perfide
Selbstüberhebung der Herrschenden in der DDR geführt
hat.
Gerade aber dieses Wissen sollte
uns, Sie als Parlamentarier und jeden einzelnen Bürger
mit aller Kraft Sorge dafür
tragen lassen, dass in Deutschland nicht erneut und diesmal in
aller Öffentlichkeit Menschen durch Macht- und
Vertrauensmissbrauch Schaden nehmen oder gar zu Tode kommen.
„Freiheit ist die Freiheit
der Andersdenkenden“, offenbar gilt das schon wieder nur
für „die Anderen“ und
nicht für unser Land selbst. . . .
Wir
trauern um unseren Freund Herrn Eberhard Paul!
Unsere Gedanken sind bei seiner Familie!
Schönborn / Schilda /
Doberlug-Kirchhain, den 02. Dezember 2009
Michael Platz / Werner Lücke / Herbert Lehmann
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