Weil es hier nicht um diesen speziellen Einzelfall geht, sondern um die Art und Weise, wie man mit Menschen - fremden oder Einwohnern - umgeht, habe ich die Dokumente anonymisiert.

Wir nennen sie mal Else und Paul. Else ist Deutsche und war vor ca. 30 Jahren zu ihrem Mann nach England gezogen. Sie arbeiteten beide und sparten für die Zeit, in der sie nicht mehr arbeiten müßten und auf einem schönen Fleckchen Erde den Lebensabend genießen würden.

Paul kam viel in der Welt herum. Nun sind sie beide 55/60 Jahre alt und die Pläne sollten umgesetzt werden.

Gern wollte Else wieder in ihre Heimat zurück, jedoch auf keinen Fall nach Hamburg, woher sie einst kam.

Irgendwo auf dem Land sollte es sein und sie hatten große Pläne. Die herrliche Gegend in Mecklenburg-Vorpommern hatte es ihnen sofort angetan und so entschieden sie sich im Sommer 2003 für ein Grundstück mit altem Baumbestand, weitab von aller Hektik. Das ehemalige Wohnhaus war verfallen, die Nachbarn hatten der betagten Vorbesitzerin einen Teil im Schweinestall ausgebaut. Ohne Trinkwasseranschluß, ohne Abwasserentsorgung - das Wasser aus dem Brunnen war gut und was brauchte sie schon.....

Das riesige Grundstück wurde erstanden und es sollte losgehen.

Ihr Architekt legte ihnen nach den ersten Gesprächen eine Liste vor mit Dingen, die geklärt werden mußten. An erster Stelle stand: Abwasser.

Jemand sprach von Kanalisation, sie sahen sich ungläubig an: wie... HIER, mitten in der Gegend? "in the middle of nowhere" - mitten im Nichts, wie man in England sagt?

Kein Problem, dachten sie, das haben wir fix geklärt. Sie stellten im November 2003 einen Antrag auf Befreiung vom Anschluß- und Benutzungszwang.